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Die Schlaufenmontage zum Feederangeln

21.12.2021 19:36

Es gibt einen besonderen Spruch bzw. eine Regel der Engländer, wenn es um das Bauen einer Montage geht, sei es zum Feeder, Stippen, Matchen etc. geht. Dieser bzw. diese lautet:
„Baue deine Montage so einfach wie möglich!“
Der Sinn, der meiner Meinung nach dahinter steckt ist, dass je komplizierter die Montage aufgebaut ist, desto länger benötigt man am Wasser bei einem Abriss um diese wieder zu knüpfen. Dies wiederum verschlingt unnötig Zeit, in der man den einen oder anderen Fisch hätte überlisten können. Selbstverständlich haben viele von euch eine oder mehrere Ersatzruten montiert am Angelplatz. Aber wie es der Teufel oft so will, kann es auch mal vorkommen, dass alle Montagen mal abreißen und dann steht man da, falls man keine vorgefertigte Montage auf einem Wickler oder einen gekauften Rig zur Hand hat, weil man es präferiert diese am Wasser selbst zu binden und an die entsprechende Situation anzupassen.
Ich jedenfalls ziehe es vor, meine Feedermontage erst am Wasser zu binden bzw. bauen, da ich diese den Gegebenheiten anpasse. Öfters im Jahr fahre ich nach Afferden (Limburg, Nederland) um dort bei Veranstaltungen mitzufischen, die an der Maas ausgetragen werden. Es wird dort in der Regel in zwei Sektoren gefischt. Der eine Sektor befindet sich in einem Staubereich der Maas und der Andere in der offenen Maas. Im Staubereich werden fast nur große Brassen gefangen und in der offenen Maas findet man einen Mischbestand vor. Somit ist es aus meiner Sicht sinnlos bereits am Vorabend die Montage zu binden und die Rute vormontiert in den Futteral zu geben, da jeder Sektor eine andere Montage oder vielmehr eine genau angepasste Montage erfordert. Selbstverständlich kann in beiden Sektoren mit der Standart-Schlaufenmontage gefischt werden. Jedoch bei den erwarteten großen Brassen im Stau, sollte die Größe der Schlaufe tendenziell größer gewählt werden, damit die Brasse beim Aufsaugen des Wurms bspw. nicht zu schnell Widerstand spürt und der Anschlag bzw. Anhieb gewählt gesetzt werden kann. In der offenen Maas, wo auch viele Rotaugen und kleine Brassen gefangen werden, kann es auch manchmal von Vorteil sein, dass der Fisch sich selbst hakt, da die Bisse meistens sehr schnell kommen und man schon ein reaktionsschneller Feederangler sein muss, um eine hohe Bissausbeute zu erzielen. Hier wird die Größe der Schlaufe kleiner gewählt und 10 – max. 15cm sind vollkommen ausreichend im Gegensatz zu der Schlaufengröße für große Brassen, wo die Größe zwischen 20-40cm betragen sollte.
Aus diesem Grund ziehe ich es wie Eingangs schon erwähnt vor, die Montage an Ort und Stelle zu bauen.

Funktionsweise:
Der Fisch nimmt den Köder auf und spürt zunächst keinen Widerstand, da der Futterkorb bis zu einem gewissen Punkt (Ende der Schlaufe) frei auf der Schnur läuft. Der Biss wird sofort auf die sensible Feederspitze übertragen und man kann den Biss mit einem Anschlag / Anhieb quittieren. Sollte der Biss richtig heftig kommen und der Fisch zieht sofort mit dem Köder ab, so hakt er sich selbst wenn der Korb das Ende der schlaufe erreicht.

Nun werde ich euch drei verschiedene Schlaufenmontagen vorstellen, die sich zwar von der Funktionsweise nicht unterscheiden, jedoch vom Aufwand her unterschiedlich sind.

Folgendes benötigt ihr für eure Schlaufenmontage:
Doppelwirbel oder Feeder-Snap
Quick, Swivel, Micro-Tönnchenwirbel oder 3-fach Tönnchenwirbel
Silikon- oder Schrumpfschlauch

Schlaufenmontage 1
Zum Binden dieser Montage benötigt man ein etwa 50cm langes Stück eurer Schlagschnur mit der ihr Fischen wollt. Zunächst knüpft ihr an das Ende eurer Schlagschnur einen Microwirbel, 3-fach Tönnchenwirbel oder bindet einen Verdickungsknoten, hinter den ihr später euer Vorfach anbringen bzw. einschlaufen könnt. Nun bindet ihr mit einem Doppelacht-Knoten das 50cm lange Stück Schnur etwa 20 Zentimeter vom Verdickungskonten entfernt mit dem kürzeren Ende zur Rute zeigend an. Anschließend müsst ihr euch für die Größe der Schlaufe entscheiden und dann schließt ihr die Schlaufe mit einem zweiten Doppelacht-Knoten etwa 20-30 cm über dem ersten Doppelachter.
Ist alles stramm gezogen und die überstehenden Schnurenden abgeschnitten, so ist die Montage fertig. Ihr könnt nun mit einem feinen Silikon- oder Schrumpfschlauch den oberen Doppelachtknoten verdecken, sodass sich das Vorfach beim Überschlagen während des Wurfes nicht daran festhängen bleibt. Es kann auch alternativ ganz einfach die Schnur 4-5cm überstehen. Das überstehende Stück Schnur weist das Vorfach immer ab.


Schlaufenmontage 2
Wie ihr in der Aufbaubeschreibung der ersten Schlaufenmontage gelesen habt, ist es sinnvoll einen feinen Silikonschlauch auf die Schnur aufzuziehen, damit sich das Vorfach nicht am Knoten verfangen kann. Also wird als erstes ein solcher auf die Schnur gefädelt. Es kann auch alternativ ganz einfach die Schnur 4-5cm überstehen. Das überstehende Stück Schnur weist das Vorfach immer ab.
Dann legt man die Schlagschnur parallel übereinander mit der Länge, die die ungefähre Größe der Schlaufe betragen soll. Nun wird ebenfalls ein Doppelacht-Knoten gebunden und so entsteht eine große Schlaufe. Geht mit zwei Fingern in diese große Schlaufe und zieht die Schlaufe über die Finger stramm, sodass über dem Doppelacht-Knoten ein kleiner Bauch entsteht. Durch diesen Bauch läuft der Korb mit dem Wirbel nie auf den unteren Knoten und beschädigt diesen nicht. Jetzt könnt ihr euch entscheiden wie groß die Schlaufe sein soll. Die neue Schlaufe wird mit der entsprechenden Größe ebenfalls mit einem Doppelacht-Knoten geschlossen. Einen weiteren Doppelacht-Knoten bindet ihr etwa 1cm unter dem zuletzt gebundenen. Somit entsteht eine Versteifung, welche das Vorfach vom Futterkorb abstehen lässt und sich eine Verhädderung ausschließt. Eine weitere Schlaufe ist entstanden, welche ihr kurz vor dem Knoten aufschneidet. Am Ende von diesem Schnurstück könnt ihr einen Verdickungsknoten binden oder einen Microwirbel oder einen kleinen 3-fach Tönnchenwirbel zur Befestigung des Vorfachs anbringen. Die Montage ist nun fertig.


Schlaufenmontage 3
Diese Montage ist die simpelste Montage die ich jemals kennengelernt habe. Hierzu legt ihr eure Schlagschnur übereinander und bildet eine Schlaufe, indem ihr einen Doppelacht-Knoten bindet. Das überstehende Ende muss nur noch abgeschnitten werden und fertig ist die Montage. Ihr werdet euch sicherlich denken „das wars?“ Ja, in diese Schlaufe hängt ihr einen Doppelwirbel oder Feeder-Snap um den Korb zu befestigen. In diese Schlaufe wird aber auch das Vorfach eingeschlauft. Vorfach und Wirbel hängen nun gemeinsam in dieser Schlaufe, ohne sich zu verhäddern. Ihr glaubt es nicht? Probiert es aus! Die Montage funktioniert.


Wichtig:
 Knoten vor dem Zuziehen immer Anfeuchten  
 den oberen Knoten mit einem feinen Silikonschlauch verdecken, damit sich das Vorfach dort hinter   nicht verfängt (ein Gummistopper vor dem Knoten erfüllt den selben Zweck)
 möglichst kleine und leichte Wirbel verwenden um unnötiges Gewicht auf der Schnur zu vermeiden

Viel Spaß beim Nachbauen und viel Erfolg damit am Wasser!
Petri Heil!


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